Ableitung von gereinigtem Abwasser:

Versickerung oder Einleitung in ein Gewässer?

Der Kleinkläranlagenratgeber von utp

Ableitung von gereinigtem Abwasser

Das gereinigte Abwasser aus einer Kleinkläranlage, das nach seiner vollbiologischen Behandlung die gesetzlichen Grenzwerte einhält, wird in der Regel in den natürlichen Wasserkreislauf zurückgeführt. Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie das geschieht:

Einleitung des Abwassers

1. Einleitung des Abwassers in geeignete Fließgewässer

Idealerweise wird das gereinigte Abwasser in ein geeignetes Fließgewässer wie Flüsse oder Bäche abgeleitet. In diesem „Vorfluter“ kann es sich mit dem natürlichen Wasser vermischen und weiter transportiert werden, bevor es letztendlich in größere Gewässer wie Seen oder Meere gelangt. Für die „Direkteinleitung von Abwasser in Vorfluter“ gibt es in Deutschland gesetzliche Mindestanforderungen an die Reinigungsleistung der Kläranlage. Diese können durch wasserwirtschaftliche Gründe von Wasserbehörden im Einzelfall an die örtlichen Gegebenheiten angepasst werden.

Der „klärofix® C“ erfüllt die gesetzlichen Mindestanforderung an die Ablaufqualität bei gleichzeitig sehr geringen Betriebskosten.

Bau einer KKA mit Sickermulde

2. Versickerung in den Untergrund

Wenn kein geeignetes Fließgewässer zur Verfügung steht, kann das gereinigte Abwasser direkt in den Untergrund versickert und somit eingeleitet werden. Voraussetzung hierfür ist, dass der Boden ausreichend sickerfähig, also durchlässig ist. Es gibt verschiedene Arten von Versickerungsanlagen, darunter Sickerschächte, Sickergräben und Sickermulden. Sickerschächte sind zylinderförmige Gruben, die mit Kies gefüllt sind, während Sickergräben und Sickermulden längliche Gräben oder flache Becken sind, die mit Kies oder Sand gefüllt werden.

Das gereinigte Wasser fließt durch diese Schichten und wird dabei von Mikroorganismen und Bodenpartikeln weiter gereinigt. In der Regel sind die Anforderungen an die Reinigungsleistung der Kläranlage bei Versickerungen höher als bei Einleitung in einen Vorfluter.

Tipp für Versickerungsanlagen:

Da Versickerungsanlagen durch Sedimente, Schmutz oder andere Ablagerungen zu Verstopfungen neigen, empfiehlt es sich, einen entsprechenden Filter wie den sbf-filter vorzuschalten.

Der sbf-Filter® wurde speziell als weitergehende Reinigungsstufe für vollbiologisch vorgereinigtes häusliches Abwasser entwickelt und erfolgreich nach der europäischen Norm EN 12566-7 geprüft. Er verhindert das Zusetzen von Versickerungssystemen durch eine rein physikalische Filtration ohne Fremdenergie und ohne chemische Zusätze.

In einigen Gebieten, wie beispielsweise Karstgebieten oder Gegenden mit klüftigem Untergrund, sind möglicherweise zusätzliche Maßnahmen zur Abwasserreinigung erforderlich, um sicherzustellen, dass das gereinigte Wasser den erforderlichen Qualitätsstandards entspricht. Solche Maßnahmen könnten die Stickstoffeliminierung oder Hygienisierung des Wassers beinhalten und werden von den zuständigen Behörden im Einzelfall festgelegt.

Die Baureihen der Kleinkläranlage „klärofix® N, D, + H oder + P“ sind im Baukastensystem modular auf alle Anforderungen auch bei einer nachträglichen Verschärfung der Einleitbedingungen aufrüstbar.

Einleitung des Abwassers in einen See

3. Einleitung in stehende Gewässer

Stehende Gewässer wie Teiche und Seen sowie deren unmittelbare Umgebung sind aufgrund ihrer besonderen Empfindlichkeit normalerweise ungeeignet für die Einleitung von gereinigtem Abwasser. Der Grund dafür ist, dass solche Gewässer nur eine begrenzte Wasseraustauschrate haben und eine Abwassereinleitung zu einer Nährstoffanreicherung führen kann. Im schlimmsten Fall könnte das Wasser sogar „umkippen“, das natürliche Gleichgewicht nicht mehr funktionieren. Wenn baulich oder wasserwirtschaftlich nicht anders möglich, werden in solchen Fällen meist Kleinkläranlagen mit Phosphatfällung vorgeschrieben. Hierfür ist das „klärofix® +P- Modul“ geeignet.

 

4. Schutzgebiete

In Schutzgebieten, die zur Sicherung der öffentlichen Wasserversorgung dienen, gelten in der Regel besondere Vorschriften und strengere Auflagen für die Einleitung von gereinigtem Abwasser, um die Wasserressourcen zu schützen und eine nachhaltige Wasserversorgung sicherzustellen. In der Regel kommt in solchen Fällen das „klärofix® +H-Modul“ zu Einsatz.

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